Acht Fakten zum 30-jährigen Krieg
Es hat im Jahr 1618 begonnen mit dem Prager Fenstersturz. Wütende Protestanten warfen den katholischen Statthalter und zwei seiner Männer aus dem Fenster. Die drei überlebten den Sturz, angeblich, weil sie auf einen Misthaufen fielen. Trotzdem diente der Fenstersturz dem Kaiser als Ausrede, den protestantischen Glauben aus Böhmen zu vertreiben.
Was als Religionskrieg begann, wurde zur grossen Katastrophe für ganz Mitteleuropa. Bald schon wälzten sich riesige Söldnerheere durch Deutschland und Böhmen. Feldherren wie Albrecht von Wallenstein führten ihre Truppen auf Beutezüge. Viele scheuten sich nicht, zwischen den protestantischen und katholischen Parteien zu wechseln, wenn es ihnen Vorteile versprach. Die Fürstenhäuser ergriffen die Gelegenheit, um ihre Besitztümer zu vergrössern. Insbesondere der schwedische König Gustav Adolf witterte seine Chance. Erst unterwarf er Norddeutschland und drang dann bis München vor, bevor er im Kampf fiel und alles verlor.
Gekämpft wurde überall. Die brandschatzenden Horden zerstörten ganze Landstriche, die Pest tat ein Übriges. Rund vierzig Prozent der Bevölkerung fiel dem Krieg, den Seuchen und der Hungersnot zum Opfer. Überall herrschten Verrohung und menschenverachtende Grausamkeit. Bei der Verwüstung von Magdeburg, dem schlimmsten Massaker, verloren innert dreier Tage 20 000 Menschen ihr Leben. Wer sich nicht freies Geleit erkaufen konnte, wurde niedergemetzelt. Erst 1648 unterzeichneten die erschöpften Kriegsparteien in Münster und Osnabrück den Westfälischen Frieden.
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