„Schlimme Zeiten“ für schlimme Zeiten

„Schlimme Zeiten“ für schlimme Zeiten Klar, jetzt sind schlimme Zeiten: Corona-Virus (COVID-19), Stillstand, Social Distancing und weltweiter Hausarrest. Was kann ich tun? Was muss ich wissen? Alles ganz wichtig. Eins hilft dabei, nämlich zu erfahren, wie andere sich durchgekämpft haben. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Das Fantasy Abenteuer „Schlimme Zeiten“ spielt dort, wo wir uns jetzt befinden: In schlimmen Zeiten. Im ersten Band zu einer Zeit, als Kriege die Welt überzogen, die Pest wütete und ein Drittel aller Menschen in Europa elendiglich zugrunde ging. Der zweite Band führt in den grössten Slum der Welt, in den ständigen Kampf gegen Armut, Not und den Mörder, der durch diesen Slum schlich: Jack the Ripper. Es sind Jan und Zöpfchen, die sich behaupten müssen. Ein Junge und ein Mädchen, die sich finden und verlieren. Nicht nur einmal, sondern immer wieder. Ihr Schicksal ist es, dass sie sterben, aber nicht vergehen. Stattdessen wachen sie nach dem Tod in einem neuen Körper auf. Springer nennen sie sich. Wenn sie verhungern, erschlagen werden oder, wie Jan, auf dem Schafott geköpft werden, dann sterben sie. Aber ihr ganzes Sein, ihre Seele, ihre Persönlichkeit, verschwindet nicht im Nichts. Sie können sich retten, indem sie in einen neuen Körper fliehen. Einen neuen Mantel, wie sie es nennen. Es ist Teil einer Gabe, die eigentlich jeder von uns besitzt. Die meisten wissen nichts darüber. Einigen aber passiert, dass sie sich plötzlich ausserhalb ihres Körpers befinden. Nach einem Unfall beispielsweise oder bei einer Operation. Sie schauen dann auf sich selber, wie sie am Unfallort oder auf dem Operationstisch liegen. Nahtod-Erfahrung heisst das. Jan und Zöpfchen haben diese Fähigkeiten perfektioniert. Sie treten nicht nur aus sich heraus, sie treten auch in andere ein. Meist sind es armselige junge Menschen, denen sie das Leben abwürgen, um selber weiterleben zu können. Besonders Zöpfchen leidet unter der Schuld, die sie damit auf sich nehmen. Sie und Jan sind das, was man früher Dämonen genannt hat. Oder Vampire, die anderen das Blut aussaugen, um ewig zu leben. Weil ihre Opfer schwach sein müssen, arm, unsicher und oft genug randständig, erleben Jan und Zöpfchen immer wieder das, was wir selber gerade durchmachen: Schlimme Zeiten.

Das Abenteuer kann beginnen. Leseproben für Schlimme Zeiten gibt’s hier! Das Abenteuer kann beginnen. Leseproben für Schlimme Zeiten gibt’s hier!   

Zum goldenen Jubiläum der Thronbesteigung von Königin Victoria traf ein neuer Diener im Palast ein. Ein junger Muslim aus dem indischen Agra, mit Bart, Turban und riesigem Selbstbewusstsein. Eigentlich sollte er servieren. Aber beinahe sofort wurde er zum besten Freund der Königin. Die beiden blieben so oft alleine zusammen, dass es am Hof für rote Ohren sorgte. Abdul unterrichtete die Königin in Hindustani, liess ihr indische Speisen servieren und stieg zu ihrem unentbehrlichen Vertrauten auf. Stets begleitete er sie auf Reisen und nahm selbst an Familienfeiern teil. Am Hof hätte man ihn am liebsten erwürgt. Aber er blieb an der Seite der Königin bis zu ihrem Tod. Dann musste er zurück nach Indien und die Spuren seiner Anwesenheit wurden vernichtet.

Heute kennt niemand mehr Amelia Dyer. Niemand erinnert sich an die Frau, die zwischen 1870 und 1890 mindestens dreihundert Kinder ermordet hat. Zu dieser Zeit galten uneheliche Kinder als Schande. Scheinheilig versprach Amelia Dyer, Adoptiveltern zu finden. Gegen Bezahlung natürlich. Dann verschwanden die Babys. Entweder liess Amelia Dyer sie einfach verhungern oder erstickte sie gleich nach der Übergabe. Die kleinen Leichen warf sie in den Fluss. Am 10. Juni 1896 wurde sie dafür gehängt. Aber unerwünschte Babys starben immer noch. Frauen wie Amelia Dyer boten ganz offen in Zeitungsinseraten ihre Dienste an. Baby Farmer wurden sie genannt. Alle wussten oder ahnten, was das bedeutete: Unerwünschte Kinder wurden diskret und gegen Kasse beseitigt.  

Schlimme Zeiten – der englische Mantel führt direkt ins Geschehen. In eine Zeit voller Glanz und Elend, Mord und Wahnsinn. Der neue Fantasy-Roman bringt das viktorianische Zeitalter zum Leben. In all seiner Grösse und Niedertracht.

Wer war Jack the Ripper? Während nur vier Monaten, von August bis November 1888, versetzte ein mysteriöser Mörder London in Angst und Schrecken. Im East End, dem grössten Slum der grössten Stadt der Welt, fiel er über mindestens fünf Frauen her. Mit einem Messer tötete er sie. Dann verstümmelte er sie auf bestialische Art und Weise. Die Opfer, alles Prostituierte, lebten am äussersten Rande der Gesellschaft. Trotzdem drängte sogar Queen Victoria darauf, dass die Behörden den Täter endlich fassten. Vergeblich. Und das obwohl Jack the Ripper höhnische Briefe schrieb und Leichenteile versandte. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Viele machten sich damals verdächtig – sogar solche aus dem Umfeld des Buckingham Palastes.  

Davon erzählt Schlimme Zeiten – der englische Mantel. Der mitreissende Fantasy-Roman zeigt das viktorianische Zeitalter, wie es wirklich war. Und dass es damals noch weit schlimmere Morde gab, als jene von Jack the Ripper.

Kriegsgräuel sind keine moderne Erfindung. Einige der abscheulichsten geschahen in den Tagen nach dem 20. Mai 1631 in Magdeburg. Vor den Toren lagerten über 25‘000 kaiserliche Soldaten, die das protestantische Magdeburg dem katholischen Kaiser unterwerfen wollten.

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Unter der Belagerung litten die Belagerer mehr als die Magdeburger. Die Stadt besaß reichlich Vorräte, während draußen die Soldaten krank, schwach und vor allem hungrig auf die Erstürmung der Stadt drängten.

Die Magdeburger hofften auf Hilfe durch die schwedischen Truppen von König Gustav Adolf. Aber der Schwede ließ sie sitzen. Alle wussten, dass die Entscheidung bevorstand. Während die Stadtväter kapitulieren wollten, beharrte der Kommandant der Verteidigungskräfte darauf, durchzuhalten.

Dann war es zu spät. Am Morgen des 20. Mai 1631 kam es zur Hochzeit: Die störrische (protestantische) Jungfrau, das Wappenzeichen von Magdeburg, sollte mit dem (katholischen) Kaiser vermählt werden. Frühmorgens stürmten die kaiserlichen Truppen die Stadt. Schon am Vormittag brannte Magdeburg lichterloh, wobei vermutlich fanatisierte Verteidiger die ersten Brände legten.

Die ausgehungerten Truppen stürzten sich auf Magdeburg und die Magdeburger. In einem ungeheuren Blutrausch plünderten und vergewaltigten sie. Nur wer bezahlen konnte, durfte die Stadt verlassen. Die anderen wurden abgeschlachtet, egal ob Mann oder Frau, Kind oder Greis.

Die Plünderungen zogen sich über mehrere Tage hin, bis sie auf Befehl von General Tilly am 24. Mai endlich eingestellt wurden. Vor dem Sturm lebten etwa 35‘000 Menschen in Magdeburg. Mindestens 20’000 von ihnen verloren ihr Leben. Die Stadt brauchte Jahrzehnte, um wieder aufzublühen – selbst 1639 zählte Magdeburg gerade noch 450 Einwohner. Seither gilt die Magdeburger Hochzeit als Synonym für die schlimmste Bluttat des mit Bluttaten übervollen 30jährigen Krieges.

Mehr darüber im historischen Fantasy Roman Schlimme Zeiten von Heinrich Landolt.